Was ist Löten?
Löten ist, wenn zwei metallische Werkstücke mit Hilfe von geschmolzenen metallischen
Bindemitteln (Lot) verbunden werden. Der Trick dabei ist, dass der Schmelzpunkt des Lots
immer niedriger ist als der des zu verbindenden Metalls. Liegt er unter 450ºC, spricht
man von Weichlöten, liegt er darüber, von Hartlöten. Im Unterschied dazu werden beim
Schweissen die zu verbindenden Metalle durch Erhitzen biz zu ihrem Schmelzpunkt stofflich
miteinander vereinigt. Beim Weichlöten werden die Fugen zwischen den verbindenden
Metallen meist mit einer Legierung aus Blei (Pb) und Zinn (Sn) gefüllt. Wichtig ist, dass
das Lot nicht einfach nach dem Erkalten an der Oberfläche des Fremdmaterials klebt,
sondern sich mit ihr vereinigt. Dazu muss es ein wenig davon auflösen und in sich
aufnehmen, also Mischkristalle bilden. Diese Eigenschaft fällt dem Zinn zu, während das
Blei für das einfache Verflüssigen des Lots und die mechanische Stabilität der
Verbindung verantwortlich ist.Reinigen
Zwischen den zu lötenden Werkstücken darf es keine Sperre, wie z.B. durch Schmutz,
Schmiere, Farbe oder Oxid geben. Man kann dies durch Reinigen mit Schmirgelpapier oder
durch Feilen entfernen. Das Oxid bildet sich jedoch auf den meisten Metallen sofort neu,
sodass beim Löten ein Flussmittel zu verwenden ist, welches nicht nur die
Oberflächenoxide auflöst sondern auch deren Neubildung beim Löten verhindert.
Flussmittel
(Flux)
Damit sich Lot und Metall möglichst intensiv miteinander verbinden können, werden
Flussmittel eingesetzt. Sie sorgen für eine metallisch reine Oberfläche der zu lötenden
Teile, befreien von Oxiden sowie löthemmenden Verunreinigungen und verhindern die Bildung
von neuem Oxid beim Löten. Bei Flussmitteln unterscheidet man zwischen säurehaltigen
(für Installateurarbeiten) und säurefreien Produkten (für Elektrik und Elektronik). In
der Elektronik und Elektrotechnik darf nur säurefreies Lot verwendet werden welches mit
einer oder mehreren Flussmittelseelen versehen ist.
Lötvorgang
Lötspitze in heissem Zustand mit einem feuchten Schwamm reinigen, dann an die Lötstelle
führen und die Lötstelle erwärmen. Danach Lötdraht mit
säurefreier Flussmittelseele zwischen Spitze und Lötstelle führen und Lötdraht zum
Schmelzen bringen. Weiteren Lötdraht zuführen, bis die gesamte Lötstelle benetzt ist.
Anschliessend Lötspitze sofort entfernen, um das geschmolzene Lot nicht zu überhitzen.
Lot erstarren lassen, dabei Erschütterungen vermeiden.
Lötdauer
Der Lötvorgang sollte innerhalb von ca. 2 Sekunden vollendet sein. Beim Löten von
Elektronikteilen braucht man mit etwas Übung nur noch eine Sekunde. Mehr als 5 Sekunden
sind unzulässig und deuten auf einen zu kalten oder zu leistungsschwachen Lötkolben hin.
Lötqualität
Auch für den SMD-Selbstbau ist das richtige Löten entscheidend. Dazu werden die winzigen
SMDs zunächst fixiert und dann verlötet. Als Werkzeug braucht man zumindest eine
Pinzette mit einer feinen Spitze zum Positionieren, einen Feinstlötkolben mit
zunderfreier Spitze
(Ø 0.8mm bis 1mm) und dünnes Lötzinn (Sn60/40Pb) mit einer oder mehreren säurefreien
Flussmittelseelen. Vorsicht: Einseitiges Erhitzen von SMDs führt zu schädlichen
mechanischen Spannungen - deshalb besonders vorsichtig arbeiten. Auch jegliche mechanische
Belastung der Bauteile ist zu vermeiden.
Lötspitze
Die klassische Lötspitze besteht aus Kupfer. Sie ist sehr gut wärmeleitfähig und
konstengünstig, hat aber auch Nachteile: Sie oxidiert stark unter Wärmeeinwirkung und
gibt Kupferteilchen an das Lötzinn ab, bis sie schliesslich ganz zerfressen ist.
Dauerlötspitzen sind dagegen für einen Dauerbetrieb und hohe Qualität geschaffen.
Solche Lötspitzen sind auf galvanischem Weg mit einer Eisenschicht plattiert und durch
eine zusätzliche Chromschicht vor Korrosion und Oxidation geschützt.
Lötspitzenpflege
Dauerlötspitzen sollten immer mit Lot benetzt werden, da sie sonst leicht passiv werden
und das Lot nicht mehr gut annehmen. Ist dies der Fall, können sie mit Flussmittel und
Lot wieder aktiviert werden. Dazu etwas Lötdraht mit Flussmittelseele um die kalte
Lötspitze wickeln und anschliessend aufheizen. Dauerspitzen niemals befeilen, weil sonst
die Schutzschicht beschädigt und die Spitze unbrauchbar wird.
Umweltschutz
Kontaktchemie ist der erste Hersteller, der ganz auf FCKW-freie Produktion umgestellt hat.
Unter Beachtung der höchstmöglichen Qualität für den Anwender werden nur solche
Artikel geliefert, welche ohne Nachteile und mit Erfolg eingesetzt werden können. Dies
gilt auch insebesondere für die häufig gebrauchten Sprays KÄLTE 75 und DRUCKLUFT 67, wo eine Alternative
lange Zeit nicht möglich war. |