Quarz Infos
Allgemeines
In der Elektronik werden geschliffene Quarze elektrisch dazu angeregt, mechnische Schwingungen auszuführen. Auf Grund der elektrischen Rückwirkungen in der Schaltung arbeitet der Quarz als Resonanzglied mit sehr geringer Dämpfung, hoher Frequenzkonstanz und Güte.
Die Quarze werden, je nach Frequenz, als Grundwellen- oder Obertonschwinger hergestellt.

Grundwellenschwinger
Grundwellenschwinger, auch Grundwellenquarze genannt, sind Quarze, bei denen das Quarzplättchen auf der angegebenen Grundwelle schwingt.
Grundwellenquarze sollen, je nach Frequenz, in Oszillatoren wie folgt geschaltet werden:

700Hz bis 50kHz in Serienresonanz
50kHz bis 100kHz in Serien- oder Parallelresonanz
100kHz bis 15MHz in Parallelresonanz

Grundwellenquarze sind für den Betrieb auf der angegebenen Grundfrequenz konstruiert. Ein Betrieb dieser Quarze als Obertonschwinter ist nicht zu empfehlen.

Oberwellenschwinger
Oberwellenschwinger, auch Oberwellenquarze genannt, sind Quarze, bei denen das Quarzplättchen auf einem ungeraden (3., 5., 7.) Oberton schwingt.
Wichtig ist hierbei die Tatsache, dass diese Quarze so geschnitten sind, dass die Amplitude bei der eingeprägten Frequenz (z.B. 24MHz, 3. Oberton) am grössten und stabilsten ist.
Die Oszillatorschaltung für Obertonquarze muss in jedem Fall einen abgestimmten Schwingkreis im Kollektorkreis (Anodenkreis) haben, die Quarze selbst schwingen in Serienresonanz.

Frequenztoleranz
Neben der Abgleichtoleranz des Herstellers gibt es noch folgende Abweichungen von der Sollfrequenz:

Frequenzänderung durch Temperatur..................typisch 1ppm/ºC
Frequenzänderung durch Belastungsänderung......typisch 3ppm
Frequenzänderung durch Alterung.......................typisch 1ppm/Monat in den ersten Monaten

Bedingt durch den Schleifvorgang während der Herstellung, kommt es immer wieder vor, dass kleinste Quarzteilchen der Quarzscheibe durch das Schleifmittel zwar angebrochen aber nicht abgeprochen werden. Diese lösen sich mit der Zeit, die Masse der frequenzbestimmenden Quarzscheibe wird kleiner, die Sollfrequenz höher, der Quarz wird "schneller".

Lastkapazität
Jedem Grundwellenquarz in Parallelresonanz-Schaltung liegt in der Oszillatorschaltung eine Kapazität parallel. DieseKapazität, auch Bürdekapazität genannt, besteht aus der Eigenkapazität des Quarzes, der Schaltkapazität(en), der Kapazität(en) der aktiven Elementen (Röhren, Transistoren, IC's) usw.
Alle diese Kapazitäten zusammen addiert sollten die vom Hersteller genannte Lastkapazität weder überschreiten, noch unterschreiten.

Parallelresonanz-Schaltung
In der Parallelresonanz-Schaltung wird der Quarz wie eine Induktivität. Der Scheinwiderstand des Quarzes erreicht dabei sein Maximum.

Serienresonanz-Schaltung
In der Serienresonanz-Schaltung wirkt der Quarz wie ein Verlustwiderstand. Der Scheinwiderstand des Quarzes erreicht dabei sein Minimum.
Die Frequenzkonstanz in dieser Schaltung ist besser als bei der Parallelresonanz-Schaltung.

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